„Rassismus hat in unserer Stadt keinen Platz“

Der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr ist entsetzt über die Bluttaten von Hanau. In Hanau ist ein Verbrechen passiert, das in die Reihe rechter Gewalttaten in unserem Land gehört, sagt der Freundeskreis in seiner Stellungnahme. Der Mörder habe seine Tat, bei der neun Menschen ihr Leben verloren haben, rassistisch begründet.

„Er hing einer Rassenlehre an, die Menschen aus anderen Ländern für minderwertig hält und ihnen sogar das Lebensrecht abspricht. Die Bezeichnung als „Einzeltäter“ soll darüber hinwegtäuschen, dass seine Gedankenwelt durch die Verlautbarungen der xenophoben Hetzer und braunen Rassisten beeinflusst wurde. Seine Gedanken sind von rechtsradikalen, fremdenfeindlichen Äußerungen beeinflusst“, heißt es beim Freundeskreis.


Titelfoto: Berthold Bronisz / pixelio.de

Der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr appelliert an den Bürger, den Anfängen des Rassismus zu wehren.


„Wir wissen aus unserer Geschichte, dass die Sprache, die ausgrenzt, der Anfang rassistischer Gewalttaten sein kann. Deshalb verurteilen wir Sprache, die rassistisch ist. Niemand in unserer Stadt wie auch anderswo darf wegen seiner Herkunft, seiner Sprache oder seiner Religion Nachteile erleiden. Unser Grundgesetz ist in Artikel 3 ganz eindeutig“, heißt es weiter.

Und weiter: „Wir vom Freundeskreis Flüchtlinge Lahr sind sehr froh darüber, dass in unserer Stadt 120 Nationen friedlich zusammen leben.“


„Das gute Zusammenleben in der Stadt soll erhalten bleiben“

Freundeskreis Flüchtlinge

Die Stellungnahme des Freundeskreises endet mit einem Appell: „Wir sind überzeugt davon, ja wissen, dass die weit überwiegende Zahl unserer Mitbürger unsere Abscheu vor den rassistischen Mordtaten teilt. Wir appellieren an sie, den Anfängen des Rassismus zu wehren, wo immer sie sich auch zeigen mögen. Wir Lahrer haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten bewiesen, dass Rassismus in jeglicher Form in unserer Stadt keinen Platz hat. Wir bitten unsere Mitbürger dafür zu sorgen, dass das gute Zusammenleben, das es in Lahr gibt, erhalten bleibt.“

Diese Resolution ist auch in der Badischen Zeitung veröffentlicht worden. Zwei Wochen später erschien dort eine Resolution des Interkulturellen Beirats.