Asylverfahren

„Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stapeln sich Hunderttausende unbearbeitete Asylanträge. Ein großer Teil der Asylsuchenden verliert deshalb Monate, ja oft Jahre mit bangem Warten auf die Entscheidung. Dabei haben viele Anspruch auf Schutz: Bei den Hauptherkunftsländern wie Syrien oder Irak sind die Anerkennungsquoten sehr hoch. Zugleich wird aber die individuelle und faire Prüfung des Asylantrags – der Kern des Asylrechts – zunehmend durch Hauruck-Verfahren ausgehebelt: Immer mehr Schutzsuchende aus angeblich „sicheren Herkunftsländern“ werden Schnellverfahren unterzogen, in denen sie kaum Chancen haben, ihre Fluchtgründe darzulegen.“ (Zitat pro-asyl)

Nur ein Beispiel: Afghanistan. Das ist eines der Länder, aus dem die häufigsten Nachrichten von Terroranschlägen und bewaffneten Konflikten kommen. Aber: „sicheres Herkunftsland“, wie häufig in Ablehnungsbegründungen steht, weil es in Afghanistan angeblich „Gebiete gibt, in denen ein sicheres Leben möglich ist“. Folglich werden Geflüchtete dorthin abgeschoben.

Einfach auf die Grafik klicken, dann gibt es eine vergrößerte Ansicht als PDF-Datei, die man sich auch ausdrucken kann. – Grafik: Graffiti-Design Lahr

Für die Flüchtlinge ist das im Schaubild dargestellte Verfahren ein unüberschaubares, scheinbar willkürliches und als schicksalhaft empfundenes System, dem sie als Opfer ausgeliefert sind. Es ist tatsächlich noch komplizierter, als sich hier darstellen lässt. Auf jeden Fall ist es ohne Hinzuziehung eines Fach-Anwalts in den meisten Fällen ein unüberwindliches Hindernis auf dem Weg zur Anerkennung als Asylbewerber oder als sekundär Schutzbedüftiger.

Das kostet viel Zeit – und viel Geld.

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