In der Sonderausstellung spielte auch das Thema Musik eine Rolle. Zu diesem Zweck sind in einer Vitrine exotische Instrumente ausgestellt worden – allesamt Leihgaben von Geflüchteten. Außdem konnten sich die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher bei einer Hörstation einen Eindruck vom Klang der Instrumente verschaffen.
Die Instrumente und ihr Klang
Oud (Iran): Knick- oder Kurzhalslaute, weiterentwickelt von der persischen Setar, wird mit Plektrum gespielt. Oud bedeutet Holz
Tanbura oder Dambura: Famile der Oud-Instrumente, altes orientalisches Instrument mit sechs Saiten; Leihgabe von Mahmoud Houssin aus Syrien
Tanbour Baglama (Syrien, Kurdistan): Langhalslaute mit zwei bis fünf Saiten, wird gespielt bei Hochzeiten und Feiern; Leihgabe von Mesud Omar
Setar (Iran): viersaitige Langhalslaute, mit kleinem Loch oder einigen Löchern in der Decke, wird mit langem Fingernagel gespielt; Leihgabe von Ebrahim Jalali
Saz oder Saz Tambour (Syrien, Kurdistan): neueres Instrument mit fünf bis sieben Saiten, gibt es auch elektrisch; Leihgabe von Kamal Ismaeel aus Syrien
Sonya Shamsani und die Saz des Schwiegervaters
Mein Schwiegervater Manko Shamsani kaufte die Saz, die in der Ausstellung zu sehen war, von seinem ersten Gehalt, das er verdient hat. Das war Ende der 70er Jahre. Bevor er starb, hatte ich ihn gefragt, ob mein Sohn Farhat sie haben könnte und er schenkte sie ihm. Er hat sie in Irak gekauft.
Der Name Saz kommt aus dem persischen und bedeutet Musikinstrument. Saz-Instrumente werden meistens von Hand aus Kirschholz hergestellt. Die Saz meines Schwiegervaters ist 125 Zentimeter lang. In der orientalischen Kultur ist die Saz nicht wegzudenken. Sie wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit gespielt, zum Beispiel bei Hochzeiten oder Geburtstagen. Aber auch ältere Männer spielten sie früher oft, wenn sie ihre Schafe hüteten.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.