Sitten

Sonya Shamsani, kurdischstämmige Lahrerin, hat beobachtet wie das Verhalten mancher Ausländer hier für viele Deutschen unverständlich, sogar seltsam erscheint. In der Ausstellung hat sie ein paar Beispiele angeführt und erklärt, wieso es so ist. Denn: Unwissenheit ist oft eine Quelle für Missverständnisse und  Rassismus.

Warum dürfen Frauen nicht alleine auf die Straßen?

Frauen lernen von Kindesbeinen an, dass es unehrenhaft ist, ohne Schutz in Form einer Begleitung aus dem Haus zu gehen. Denn es besteht die Möglichkeit, dass sie von fremden Männern angesprochen werden und die Leute anfangen zu reden. Meistens begleitet ein männliches Familienmitglied die Frau und hat dafür zu sorgen, dass die Ehre der weiblichen Person nicht in Frage gestellt wird.

Einfach auf die Grafik klicken, dann gibt es eine vergrößerte Ansicht als PDF-Datei, die man sich auch ausdrucken kann. – Grafik: Graffiti-Design Lahr

Warum trifft man freitags nur in ganz seltenen Fällen eine Frau auf der Straße an?

Der Freitag gilt als Feiertag und ist laut Koran der Tag der Auferstehung. Jeder gute Moslem ist verpflichtet, am Freitag zum Gemeinschaftsgebet zu gehen. Die Frau hat an diesem Tag die Aufgabe, ein besonderes Festmahl zuzubereiten. Dieser Tag hat nicht nur wegen des Gebetes eine besondere Bedeutung. Die prophetische Überlieferung zu diesem Thema lautet: Der beste Tag, an dem die Sonne aufgeht, ist der Freitag. Adam wurde an diesem Tag erschaffen, an diesem Tag ging er auch ins Paradies und wurde auch wiederum an diesem Tag aus diesem verwiesen. Auch das Jüngste Gericht soll an diesem Tag anbrechen.

Wie begrüßen sich Mosleme?

Man sagt, dass man sich als guter Moslem immer nach einer bestimmten Reinigungsmethode waschen muss. Besonders vor dem Beten oder während des Ramadans wird sehr großer Wert darauf gelegt. Es gilt als unrein, ein anderes Geschlecht zu berühren. Deshalb begrüßt man sich sehr oft nicht mit einem Händedruck, sondern nickt sich zur Begrüßung nur leicht zu.

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