Das Stadtgulden-Projekt Fitness-Anlage kommt langsam voran

Wie steht es eigentlich um das Stadtgulden-Projekt des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr? Während man in der Presse hin und wieder davon liest, dass das ein oder andere Projekt des Bürgerbudgets der Stadt umgesetzt worden ist, hört man vom Vorhaben des Freundeskreises auf dem Flugplatz nichts mehr. Das wird sich bei Lektüre des folgenden Beitrags auf der Website des Freundeskreises ändern.

Zur Erinnerung: Mitte Oktober 2023 belegte der Freundeskreis mit insgesamt 335 Stadtgulden, also Stimmen, den dritten Platz unter insgesamt 51 Projekten und bekommt für die von ihm vorgeschlagene Outdoor-Fitness-Anlage auf dem Gelände des städtischen Flüchtlings-Wohnheims auf dem Flugplatz 10 000 Euro. Jene, die der englischen Sprache mächtig sind, sprechen übrigens gerne von einer Calisthenics-Anlage.


Titelfoto: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr

Eine grüne Oase im Grau des Flugplatz-Areals: Das ist der Standort für die Outdoor-Fitness-Anlage.


Die gute Nachricht vorweg: Es gibt jetzt einen Standort für die geplante Ertüchtigungs-Anlage in der Rainer-Haungs-Straße, die den Bewohnern der Containersiedlung vor den Toren Hugsweiers beim Sport mehr Abwechslung bieten soll. Diesen zu finden, hat es fast sechs Monate Zeit gebraucht.

Der Standort hinter der früheren Mensa wird von den Teilnehmern des Vor-Ort-Termis verworfen. – Foto: Freundeskreis Flüchtlinge

Heimfried Furrer vom Freundeskreis und Anatol Berger, der Sozialarbeiter vor Ort, der den Vorschlag einer solchen Fitness-Anlage gemacht hatte, hatten bereits vor der Stadtgulden-Abstimmung innerhalb kürzester Zeit einen Standort ausgeguckt. Aber nun, nach der Abstimmung, hatte es der Freundeskreis mit der Stadtverwaltung zu tun, die diese Anschlussunterbringung für Geflüchtete betreibt. Und dort gibt es die verschiedensten Abteilungen, die in Sachen Unterkunft in der Rainer-Haungs-Straße mehr oder weniger zuständig sind.

Und diese Abteilungen – etwa Ordnungsamt, Liegenschaftsamt, Sozialamt, Gebäudemanagement, Bauhof, Abteilung Grün und Umwelt – um mal einige zu nennen – müssen die jeweiligen Zuständigkeiten abklären und sich auf eine gemeinsame Lösung verständigen. Also in diesem Fall auf den Standort für die Fitness-Anlage.

Dabei wurde auch einem Wunsch des Freundeskreises Rechnung getragen, dass die Anlage nicht nur von den Bewohnern der Container, sondern zum Beispiel auch von den Menschen, die dort auf dem Flugplatz-Areal arbeiten, genutzt werden kann. Es sollte also eine öffentliche Nutzung ermöglicht werden. Der Hintergedanke dabei: Auf diese Weise können Einheimische und Migranten in Kontakt kommen.

Der Standort vor der früheren Mensa wird durchaus in Erwägung gezogen. – Foto: Freundeskreis Flüchtlinge

Um diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen, gab es nun einen gemeinsamen Termin der städtischen Abteilungen – die sich zuvor intern auf zwei mögliche Standorte festgelegt hatten – mit dem Freundeskreis Flüchtlinge, vertreten durch Heimfried Furrer und Klaus Schweizer vom Sprecherteam. Mit beiden sollte die Frage des Standorts abgeklärt werden.

Drei mögliche Standorte

Standort 1: Das Areal hinter der früheren Mensa, von der Rainer-Haungs-Straße aus gesehen. Einsehen würden Passanten die Anlage von dort aus allerdings nicht können. Die beabsichtigte öffentliche Nutzung käme wohl eher nicht zustande. Ganz anders wäre das beim zweiten Standort.

Standort 2: Eine frühere Zufahrt zum Gelände vor der früheren Mensa, am Rande des Grundstücks und direkt an der Rainer-Haungs-Straße gelegen. Eine öffentliche Nutzung wäre gewährleistet. Angestellte benachbarter Firmen hätten unmittelbaren Zugang zur Anlage. Nachteil: kein Schatten. Das ist beim dritten Standort anders.

Standort 3: Auf der anderen Straßenseite, direkt gegenüber des Wohnheims, gibt es eine Grünfläche mit altem Baumbestand, der Schatten spendet – der ideale Ort für die Calisthenics-Anlage, leicht zu erreichen durch Migranten und Einheimische.

Nur, beim Vor-Ort-Termin von Verwaltung und Freundeskreis war noch keinesfalls klar, ob der dritte Standort überhaupt in Frage kommt. Den hatte bislang niemand auf dem Schirm gehabt. Nach Tagen des Wartens war dann allerdings klar: Das ist der richtige Platz für die Anlage.

Wie geht es nun weiter? Heimfried Furrer hatte sich schon länger mit solchen Outdoor-Fitness-Anlagen beschäftigt, Kontakt zu der Firma aufgenommen, die sie herstellt und auch in Lahr und im Umland schon aufgebaut hat, sich zusammen mit Anatol Berger ein Modell ausgesucht und einen Preisnachlass dafür ausgehandelt. Die Anlage muss nur noch bestellt werden.

Ein Modell der Fitness-Anlage, wie sie auf dem Flugplatz entstehen soll. – Foto: Freundeskreis Flüchtlinge

Ist sie vor Ort, müssen Fundamente betoniert und eine größere Fläche muss ausgehoben werden. In diese Grube kommen Holzhackschnitzel, um die Verletzungsgefahr bei einem Sturz zu minimieren.

Im Grunde genommen könnte es von jetzt an relativ rasch gehen, das Projekt in die Tat umzusetzen. Der Freundeskreis hatte sich hierfür das Frühjahr 2024 als zeitlichen Rahmen gesetzt. Am 20. Juni 2024 beginnt der Sommer. Ob das wohl klappt?

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