In der Ausstellung ist auch eine Bücherecke eingerichtet worden mit Titeln, die sich rund um das Thema Flucht und Geflüchtete drehten, Sachbücher und Romane. In der Online-Präsentation gibt es stattdessen Buchempfehlungen.
Buchempfehlungen von Heimfried Furrer
Sachbücher
Zekarias Kebraeb, Hoffnung im Herzen, Freiheit im Sinn. Vier Jahre auf der Flucht nach Deutschland. Bastei Lübbe TB, 2011:
Der autobiographische Bericht schildert ergreifend die unsäglichen Mühen und schrecklichen Erlebnisse des jungen Ich-Erzählers auf seiner Flucht vor der Zwangsrekrutierung in Eritrea über Sudan, Ägypten, Libyen, Italien, die Schweiz und Frankreich nach Deutschland. Glänzend geschrieben mit Hilfe einer deutschen Journalistin. Das Buch über eine Flucht, das mich am tiefsten beeindruckt hat.
Qais Akbar Omar, Die Festung der neun Türme. Die Geschichte meiner afghanischen Familie. Bertelsmann, 2014:
Autobiographischer Bericht über eine Flucht vor dem Krieg von Kabul in
den Norden Afghanistans und über viele Stationen wieder zurück. Ergreifende Darstellung der Geschichte einer Familie aus der Sicht eines Kindes und Jugendlichen.
Lieve Joris, Die Tore von Damaskus. Piper TB, 2000:
Bericht einer Belgierin, die ihre syrische Freundin in Damaskus besucht und ein paar Wochen bei ihr lebt. Voller interessanter landeskundlicher und politischer Informationen, inklusive eindrucksvoller Schilderungen der Schwierigkeiten einer arabischen Frau und Mutter in einer von Männern dominierten Welt.
David von Reybrouck, Kongo. Eine Geschichte. Suhrkamp, 2012:
Mit vielen Insider-Informationen, erschütternd und teilweise auch erheiternd, werden das Leben und die jüngere Geschichte eines der ärmsten und chaotischsten Länder Afrikas geschildert. Lehrreiche und zugleich spannende Lektüre.
Gilles Kepel, Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen. Kunstmann, 2019:
So holprig wie der Titel ist teilweise auch das Deutsch dieses aus dem Französischen übersetzten Buches. Der Autor zeigt die Hintergründe der Krisen und Konflikte im arabisch-islamischen Raum mit großer Genauigkeit. Hochinteressant, aber nicht leicht zu lesen.
Jürgen Todenhöfer, Du sollst nicht töten. Mein Traum vom Frieden. C. Bertelsmann, 2013:
Der frühere CDU-Politiker berichtet von seinen Reisen in der arabischen Welt und von seinen Gesprächen mit Staatsführern und Rebellen. Er räumt mit Vorurteilen auf und zeigt die Interessen, die den Konflikten zugrunde liegen. Vor allem aber ist es sein Ziel, Verständnis und Mitgefühl für die unter den Kriegshandlungen leidenden Menschen zu wecken und die Unsinnigkeit des Krieges darzulegen.
Florian Harms, Lutz Jäkel, Kulinarisches Arabien. Mit 88 Rezepten. Verlag Christian Brandstätter, 2004:
Augenweide und Gaumenfreuden vereint dieser wunderschöne Bildband, der eine Mischung aus Landeskunde und Kochbuch ist. Die Rezepte und großartigen, z. T. ganz- und doppelseitigen Fotos, sind unterteilt nach den Ländern Nordafrikas und der Levante. Überwältigend schön!
Cornelia Schinharl, Sebastian Dickhaut, Oriental Basics. Gräfe und Unzer, 2011:
Kochbuch und Produktkunde, reich bebildert, angereichert mit landeskundlichen Informationen. Empfehlenswert, gute Rezepte.
Romane
Khaled Hoseini, Tausend strahlende Sonnen. Bloomsbury Verlag, 2007:
Schicksal zweier Frauen in Afghanistan, die als Erst- und Zweitfrau eines älteren gewalttätigen Mannes Freundschaft und Solidarität entwickeln. Ich fand dieses Buch noch beeindruckender als Drachenläufer, mit dem Hoseini weltberühmt wurde und das auch zu einem äußerst erfolgreichen Film gemacht wurde.
Rafik Schami, Die geheime Mission des Kardinals. Carl Hanser Verlag, 2019:
In diesem spannenden und in wunderbarer Sprache geschriebenen Polit-Krimi geißelt der in Syrien geborene Autor das korrupte und verbrecherische Regime seines Heimatlandes. Aus wechselnder Perspektive erzählt, behandelt dieser Roman auch Themen wie Religion, Aberglaube und Liebe. Schami ist ein großartiger Erzähler, einer der erfolgreichsten Schriftsteller in deutscher Sprache.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.