Anschlussunterbringung in der Stadt Lahr

In Sachen Anschlussunterbringung in der Stadt Lahr tut sich etwas. Das hat der Lahrer Sozialbürgermeister Guido Schöneboom Ende Januar 2017 deutlich gemacht. 43 Geflüchtete muss die Stadt in diesem Jahr in Wohnungen unterbringen. Das sind deutlich weniger als zunächst gedacht. Ursprünglich war die Stadt von 120 Menschen ausgegangen, um deren Unterbringung sie sich kümmern muss.

Der Gemeinderat hat dem Konzept der Stadtverwaltung in seiner Sitzung am Montag, 30. Januar 2017, quer durch alle Fraktionen einstimmig seinen Segen gegeben. Vertreter der Fraktionen  hatten sich zuvor positiv über die Vorgehensweise der Stadt in Sachen Anschlussunterbringung geäußert.


Titelfoto: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr

Nach dem rund zweijährigen Aufenthalt in einem Wohnheim sollen  Flüchtlinge in einer eigenen Wohnung untergebracht werden. Dafür sind die Kommunen zuständig.


Die Stadt setzt dabei zunächst einmal auf dezentrale Lösungen im Bestand statt auf Neubauten. Um es potenziellen Vermietern schmackhaft zu machen, Wohnraum an Flüchtlinge zu vermieten, will die Stadt bei Bedarf selbst als Mieter auftreten und die Wohnungen dann an Migranten weitervermieten. Geplant sind Verträge, die auf zwei Jahre befristet sind.

Um die Anschlussunterbringung koordinieren zu können, soll im Rathaus eine halbe Personalstelle geschaffen werden. Auch der Ortenaukreis, der eigentlich nur für die vorläufige Unterbringung von Flüchtlingen zuständig ist, bringt sich nun auch personell in die Anschlussunterbringung ein. Es sollen kreisweit zehn Stellen für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter geschaffen werden, die sich um die Betreuung der dann dezentral untergebrachten Flüchtlinge kümmern sollen.

Bürgermeister Guido Schöneboom erläutert die Anschlussunterbringung in Lahr. – Foto: Christoph Breithaupt

Das bedeutet, das ehrenamtlichen Helfern, die sich bereits um zahlreiche geflüchtete Menschen mit einer eigenen Wohnung kümmern, künftig eine hauptamtliche Unterstützung zur Seite steht. Der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr hatte in der Vergangenheit immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die Betreuung von Flüchtlingen in der Anschlussunterbringung nicht vernachlässigt werden darf.

Das sieht auch die Stadt so und will ehrenamtliche Helfer, die von der Ansprechstelle der Stadt für Flüchtlingsfragen unterstützt werden, und die Hauptamtlichen  der in der Flüchtlingsarbeit freien Träger für diese Aufgabe aktivieren.

Ausführlich haben die Badische Zeitung und die Lahrer Zeitung im Vorfeld der Sitzung des Gemeinderats über dieses Thema informiert. Außerdem gibt es einen Kommentar dazu in der BZ und die Beschlussvorlage.

Nach der Sitzung gab es eine weitere Berichterstattung in der Lokalpresse: Badische Zeitung und  Lahrer Zeitung.