Fünf Geflüchtete sind Azubis bei Herrenknecht

Eine gute Nachricht: Fünf Geflüchtete sind Azubis bei Herrenknecht. Im Herbst sind 56 junge Frauen und Männer mit einer Ausbildung bei der Herrenknecht AG in Schwanau ins Berufsleben gestartet. Zum ersten Mal sind darunter fünf Geflüchtete, die Herrenknecht gezielt fördert.

Bisher sind bereits mehr als 100 Auszubildende bei Herrenknecht in der Lehre. Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres Anfang September kamen 56 weitere junge Frauen und Männer dazu, die am Standort Allmannsweier eine duale Ausbildung begonnen haben. Die meisten davon im gewerblichen Bereich. Sie erlernen laut Herrenknecht Berufe wie Mechatroniker, Industrie-, Konstruktions- und Zerspannungsmechaniker, Elektroniker, Industriekaufmann, Fachkraft für Metalltechnik, technischer Produktdesigner oder Fachinformatiker.


Titelfoto: Herrenknecht AG

Insgesamt  56 neue Auszubildende sind in das neue Ausbildungsjahr 2017 bei Herrenknecht gestartet. Darunter sind erstmals auch fünf Flüchtlinge, die einen der Ausbildungsplätze erhalten haben.


Herausforderung und Chance

„Genau da gibt es den größten Bedarf an gut ausgebildetem und hoch qualifiziertem Fachpersonal“, sagt Herrenknecht und bietet erstmals auch fünf Flüchtlingen die Chance, in das Unternehmen einzusteigen und einen der begehrten Ausbildungsplätze zu erhalten. „Damit können die Immigranten ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen und zeigen, was sie können“, heißt es in der Pressemitteilung.

Weltrekord-Maschinen, imposante Werkshallen und eine topmoderne Ausbildungswerkstatt – zu Beginn muss der 30 Hektar große Firmensitz in Schwanau beeindruckend und faszinierend auf die Berufsanfänger wirken, so Herrenknecht. Besonders für die fünf Neueinsteiger, die erst vor rund zwei Jahren ihre Heimatländer Syrien, Gambia und Guinea verlassen haben. Die Ausbildung bei Herrenknecht ist für sie Herausforderung und Chance zur Integration zugleich, sagt Herrenknecht.

Nach ersten Übungsstücken steht den Azubis in der Ausbildungswerkstatt ein moderner Maschinenpark zur Verfügung. – Foto: Herrenknecht AG

Zusätzliche Nachhilfe

Über die kommunale Arbeitsförderung, die Agentur für Arbeit, die Flüchtlingshilfe und über Sozialarbeiter der beruflichen Schule in Lahr wurden die jungen Flüchtlinge auf Wunsch des Vorstandes nach Schwanau vermittelt. Sie bauen sich nun an ihrem neuen Lebensmittelpunkt in der Ortenau eine Zukunft auf. Deutsch können sie alle bereits ein bisschen. Zusätzlicher Nachhilfeunterricht soll helfen, ihre Sprachkenntnisse möglichst schnell zu verbessern.

Wasef Katmawi (25) zum Beispiel will Fachinformatiker werden. Ganz anders der 19-jährige Mohammed Hoto, der eine Ausbildung als Fachkraft für Metalltechnik absolviert. In ihren Heimatländern haben die jungen Männer oft nur eine unvollständige Schulausbildung genossen und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten. „Ich bin über die Ausbildung bei Herrenknecht sehr glücklich und hoffe, übernommen zu werden und später bei internationalen Projekten weltweit mitarbeiten zu können,“ sagt Katmawi.

Ein junges Ausbilderteam steht den Neueinsteigern in der Lehrwerkstatt mit Rat und Tat zur Seite. – Foto: Herrenknecht AG

Persönlicher Berufseinstieg

Herrenknecht gestaltet den Berufsanfängern ihren Einstieg so persönlich wie möglich. „Alle Auszubildenden werden bei uns individuell gefördert“, betont Herrenknecht-Ausbildungsleiter Klaus Himmelsbach. Ein junges Ausbilderteam  leitet die Nachwuchskräfte praktisch an. In der Ausbildungswerkstatt steht ein moderner Maschinenpark zur Verfügung, mit dem praktische Fähigkeiten und Kenntnisse über alle Anwendungsbereiche hinweg vermittelt werden – vom Übungsstück bis hin zu Projekten für die reale Produktion.

Mit innerbetrieblichem Unterricht in Englisch, Fachkunde und Wirtschaftskunde werden die Azubis fit gemacht für den Arbeitsalltag in einem international tätigen Unternehmen. „Bei Bedarf bieten wir außerdem Nachhilfeunterricht für die Herausforderungen an der Berufsschule“, so Himmelsbach. Zusätzliche Anreize schafft eine jährliche Prämie für besonders gute Leistungen.

Die Zukunft der Jugend

„Die Jugend ist unsere Zukunft. Wir können bei den Fachkräften gar nicht genug tun, denn was hilft uns höchste Ingenieurkunst, wenn niemand sie bauen und herstellen kann. Daher bemühen wir uns um jeden, der die besten Tunnelbohrmaschinen der Welt tatkräftig mitbauen möchte“, betont Unternehmensgründer Dr.-Ing. E.h. Martin Herrenknecht. Die duale Ausbildung ist einer der Erfolgsfaktoren der deutschen Wirtschaft und sichert den benötigten Fachkräftenachwuchs.

Weitere Informationen zu den Themen Ausbildung und Beruf für Geflüchtete gibt es auf der Website des Freundeskreises.

Und hier kann man mehr über die Herrenknecht AG erfahren.

Immer mehr Flüchtlinge finden einen Job, berichtet die  Badische Zeitung