Ehrenamtliche Arbeit mit Flüchtlingen im Wandel war das Thema des Seminars, zu dem die Verantwortlichen des Migrationsamtes beim Ortenaukreis nach Offenburg eingeladen hatten. Eine große Zahl von Ehrenamtlichen aus den Helferkreisen von Renchen bis Ettenheim begrüßte die Gelegenheit des Austauschs von Erfahrungen und Ideen.
Zu kurz waren die rund drei Stunden, die nach dem leider wenige Impulse liefernden Impulsreferat zu Beginn übrig blieben, um die Fülle von Anliegen, Vorschlägen und Fragen erschöpfend zu behandeln. Die ansonsten gute Organisation der Veranstaltung ermöglichte intensive Gespräche in den wechselnden Gruppen, die von den engagierten Sozialarbeiterinnen sehr geschickt moderiert wurden.
Titelfoto: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr
Das ehrenamtliche Engagement für Geflüchtete ist mit ihrem Umzug in eine Anschlussunterbringung einem Wandel unterworfen.
Mit dabei auch Helfer aus Lahr
Vom Freundeskreis Flüchtlinge Lahr haben zwei der Sprecher teilgenommen, Heimfried Furrer und Günter Endres. Sie besuchten bewusst verschiedene Arbeitsgruppen und konnten so durch doppelte Erfahrungen bereichert werden. Sehr viele Projekte, insbesonders internationale Cafés, finden in mehreren vertretenen Gemeinden statt.
Viele Erfahrungen bei anderen Projekten, negative wie positive, waren identisch. Aber es gab durchaus Akzente, durch die sich einzelne Helferkreise beispielhaft hervorhoben. Erstaunlich, wie zum Beispiel der relativ kleine Helferkreis in Freistett eine Fotoausstellung zuwege gebracht und das Ergebnis dann auch noch in Buchform veröffentlicht hat. Vorbildlich, was man von den Kippenheimern hörte, deren sehr aktiver Helferkreis vom Bürgermeister und der Verwaltung kräftig unterstützt wird.
Als Helferkreis mit der größten Zahl von Aktiven und aus der größten vertretenen Gemeinde konnten die Lahrer insbesondere in der Arbeitsgruppe „Begegnungsräume“ mit zahlreichen Aktivitäten von der Kindergruppe über Koch-, Musik- und Lernprojekte bis hin zur guten Vernetzung und Kooperation mit anderen Organisationen Anregungen für andere liefern. Und natürlich fand die Webseite des Lahrer Freundeskreises Bewunderung.
Einige neue Ideen
Aber die Lahrer gingen auch mit einigen neuen Ideen nach Hause, vor allem mit Anregungen und Angeboten für die angedachte Ausstellung zum Thema „Flüchtlinge“. Vielleicht kommt es dabei zu einem Gemeinschaftsprojekt mehrerer Helferkreise und darüber hinaus zu einer von vielen Seiten gewünschten stärkeren Vernetzung in der Flüchtlingsarbeit im Ortenaukreis.
Ein weiterer, dringender Wunsch aller Teilnehmer war die stärkere Einbeziehung der Helferkreise in die Entscheidungen der Behörden. Durch die Erfahrungen und Kenntnisse der in intensivem Kontakt mit den Flüchtlingen stehenden Helferinnen und Helfer könnten so manche Fehlentscheidungen und Missstände und die daraus folgenden Enttäuschungen und Ärgernisse vermieden werden, da waren sich auch Heimfried Furrer und Günter Endres einig.
Das Positive überwog aber: „Wir schaffen viel“ – Mit diesem guten Gefühl gingen die Teilnehmer nach Hause, motiviert zur Weiterarbeit und auch zu neuen Taten.
Über das Seminar hat auch die Lahrer Zeitung berichtet.
Weitere Informationen über das Migrationsamt in der Ortenau gibt es hier.
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