Schulprojekt benötigt weitere Gelder

Sein Schulprojekt benötigt weitere Gelder, darauf macht der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr aufmerksam. Während in Deutschland Politik und Wirtschaft darüber diskutieren, wie man die Sprachkenntnisse von Migrantenkindern in Grundschulen fördern könnte, gibt es das in Lahr schon, dank des Freundeskreises. Nach den Osterferien 2019 ist sein Projekt Nachhilfe an Grundschulen angelaufen.

Migrantenkinder werden einzeln von Lehrkräften zusätzlich zum Unterricht betreut. Die Betreuer bekommen dafür ein Honorar von 15 Euro pro Stunde. Bis zum Jahresende ist das Projekt finanziell abgesichert. Für das komplette Schuljahr 2019/20 muss der Freundeskreis aber noch Gelder einwerben und hofft dabei auch auf die Hilfe von Sponsoren und Spendern.


Titelfoto: Christoph Breithaupt

Die Schutterlindenbergschule ist eine der Lahrer Schulen, in denen der Freundeskreis Migrantenkinder beim Spracherwerb unterstützt.


Die Stadt gibt 2500 Euro

Um die Finanzierung seines Grundschulprojekts sicherzustellen, hatte sich der Freundeskreis in einem Brief zunächst einmal an die Stadt gewandt. Senja Töpfer, Leiterin des Amts für Soziales, Schulen und Sport, sagte den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern daraufhin eine Summe von 2500 Euro zu. Hinzu kommt der glückliche Umstand, dass der Freundeskreis Mitte Juli ausgerechnet für sein Grundschul-Projekt den Integrationspreis des Ortenaukreises verliehen bekam. Er ist mit 1500 Euro dotiert.

Damit ist ein großer Teil der Kosten abgedeckt, die laut Berechnungen von Heimfried Furrer, bei bis zu 5000 Euro bis zum Jahresende liegen. Furrer organisiert die Nachhilfe in den Schulen und betreut auch selbst Schüler, unentgeltlich.

Nachhilfelehrer im Einsatz: Felicitas Frey (Grundschule Mietersheim und Schutterlindenbergschule, links), Heimfried Furrer (Grundschule Sulz) und Ulrike Bell (Johann-Peter-Hebel-Schule) – Foto: privat

Förderung an sechs Grundschulen

Die Idee zu dem Projekt hatte Gerhard Daum vom Freundeskreis, der zunächst das Sprecherteam und dann das Plenum der Ehrenamtlichen von der Notwendigkeit der Sprachförderung für Migrantenkinder überzeugte. Der Erfolg des Projekts hat ihm Recht gegeben.

Bis zu den Sommerferien wurden Kinder an insgesamt sechs Grundschulen individuell sprachlich betreut und zwar in den Schulen in Sulz und Mietersheim, in der Luisenschule, im Hort der Luisenschule, in der Schutterlindenberg- und in der Johann-Peter-Hebel-Schule. Die Lehrkräfte greifen dabei auf unterschiedliche pädagogische Erfahrungen zurück.

Die Luisenschule ist eine der bislang sechs Grundschulen in der Stadt, in denen sich der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr engagiert. – Foto: Schule

Finanzierung nur durch Spenden

„Für das kommende Schuljahr haben sich bereits weitere potenzielle Lehrkräfte angemeldet, ebenso weitere Grundschulen mit Bedarf“, hatte Furrer an die Stadt geschrieben. Er hatte auch darauf aufmerksam gemacht, dass die Mehrzahl der vom Freundeskreis betreuten Kinder nicht aus Flüchtlingsfamilen stammt, eigentlich die Zielgruppe der ehrenamtlichen Helfer, sondern aus Familien mit Migrationshintergrund, vor allem aus osteuropäischen Ländern, wie etwa Rumänien oder Bulgarien. „Das spielt für uns aber keine Rolle“, meinte er.

Der Freundeskreis, der kein Verein, sondern eine lose Gruppe von Ehrenamtlichen ist, hat sich auch an potentielle Sponsoren gewandt, die die Helferinnen und Helfer schon in der Vergangenheit immer wieder einmal unterstützt haben. „Das Projekt in diesem Umfang weiterzuführen und auf weitere Schulen mit Bedarf auszuweiten würde das finanzielle Potential des Freundeskreises, das ausschließlich aus Spenden besteht, überfordern“, gab Heimfried Furrer in seinem Brief an die Sponsoren zu bedenken. Deshalb freue sich der Freundeskreis auch über neue Geldgeber und über jede noch so kleine Spende.

Auch kleinere Spenden für sein Grundschulprojekt sind beim Freundeskreis sehr willkommen. – Foto: Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Für sein Projekt hat der Freundeskreis den Integrationspreis 2019 des Landratsamts Ortenaukreis und der Sparkasse Offenburg/Ortenau bekommen.

Weitere Informationen zum Grundschul-Projekt gibt es hier.

Die Spendenkonten des Freundeskreises kann man hier finden.