Weihnachtsmarkt in Obernai war das Ziel

Der Weihnachtsmarkt in Obernai war das Ziel. Dorothea Hertenstein vom Freundeskreis Flüchtlinge Lahr hat diesen Besuch gleich zu Beginn der Adventszeit organisiert. Insgesamt waren 31 Personen mit dabei – Geflüchtete und Ehrenamtliche. Eine Familie sei nicht gekommen, sie habe die Grippe erwischt, bedauerte die Reiseleiterin. Einer anderen Familie, die gerne dabei gewesen wäre, habe sie absagen müssen, denn sie war nicht im Besitz blauer Pässe, die für einen Grenzübertritt erforderlich sind.

Dass der Ausflug mit Geflüchteten immer auf den Beginn der Adventszeit fällt, hat seinen Grund: In diesem Jahr fuhr der Via-à-vis-Bus der SWEG die Strecke von Lahr nach Obernai und zurück am 7. Dezember zum letzten Mal. Dorothea Hertenstein, die Reiseleiterin, verteilte während der gut einstündigen Fahrt kleine Täfelchen mit Schokolade an die Fahrgäste aus Lahr und hatte für jeden ein paar Worte übrig. Nach der Ankunft in Obernai hatten sie knapp drei Stunden Zeit, sich das Städtchen, den Weihnachtsmarkt auf den engen Plätzen und in den Gassen sowie die vielen kleinen Geschäfte zu besuchen.


Titelfoto: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr

Vor dem Besuch in der Innenstadt entsteht vor der Stadtmauer das Erinnerungsfoto.


Glühwein gehört dazu

Nach dem offiziellen Erinnerungsfoto vor der Stadtmauer schlüpften die Teilnehmer des Ausflugs durch selbige und stürzten sich in das adventliche Geschehen. Dorothea Hertenstein sah man schon bald in einer kleinen Gruppe an einem Stand stehen, der Glühwein ausschenkte. „Das gehört zu einem Weihnachtsmarkt einfach dazu“, meinte sie. Für Silvia Boniface-Anyanwo, eine der Organisatorinnen des Projekts Heimatküche, gehörte etwas anderes dazu: eine Tüte mit gerösteten Maronen, die sie bereitwillig mit anderen teilte.

Erst einmal ein Glühwein, bevor der Rundgang über den Weihnachtsmarkt losgeht. – Foto: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr

Bei jedem Besuch in Obernai steht auch ein Besuch in der Kirche Saints-Pierre-et-Paul auf dem Programm. Besonders den muslimischen Teilnehmern des Ausflugs liegt daran, weil es sie interessiert, wie ein katholisches Gotteshaus von innen aussieht. Dieses Mal entdeckten Geflüchtete aus Afrika dort sogar Krippenfiguren vom afrikanischen Kontinent.

Besonders beeindruckt

Besonders freute sich Dorothea Hertenstein, dass ein syrischer Vater, der erst seit kurzem im Zuge der Familienzusammenführung in Lahr lebt, mit seinen beiden Töchtern an dem Ausflug nach Obernai teilnahm. Die Mutter, die nicht dabei war, habe sich einer Operation unterziehen müssen, sei aber auf dem Wege der Besserung, berichtete eine der Töchter.

Bei diesem Ausflug wird viel fotografiert. – Foto: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr

Besonders beeindruckt von der Atmosphäre der festlich geschmückten Buden in der malerischen Kulisse der Fachwerkhäuser, vor allem als nach Einbruch der Dunkelheit die vielen Lichter allem einen warmen Glanz verliehen, war Marianne Perotto. Sie kennt Obernai zwar, hat den Weihnachtsmarkt aber zum ersten Mal besucht. Was ihr besonders gut gefallen hat, waren die kleinen Geschäfte, die alle dekoriert und beleuchtet waren und sich dem Stil der Marktstände anpassten. So etwas kenne man in Lahr nicht, bedauerte sie.

Ein Fotoalbum zum Ausflug nach Obernai gibt es hier.