Zwei wichtige Neuerungen sind das Ergebnis der ersten Plenums-Sitzung des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr nach der Corona-Pause: Am 3. August 2020 haben die etwa 20 Anwesenden den Vorschlag des Sprecherrats gebilligt, die „regulären“ Vollversammlungen statt bisher monatlich nun alle zwei Monate stattfinden zu lassen. Wie bisher sollen dann die in der Regel zahlreichen aktuelle Tagesordnungspunkte behandelt werden.
Die Monate dazwischen sind jeweils einzelnen, vorher festgelegten Spezialthemen vorbehalten: Informationen durch Experten und Gespräche mit ihnen, Berichte von Geflüchteten, auch die Befassung mit Themen, die von allen vorbereitet werden können – zum Beispiel der Austausch von Erfahrungen bei der Betreuungsarbeit – können Gegenstand dieser Abende sein. Diese Themen werden in der Sitzung im Monat davor beschlossen.
Titelfoto: S. Hofschlaeger / pixelio.de
Einstimmig und mit großer Genugtuung haben die Ehrenamtlichen in ihrer jüngsten Sitzung Themenabende beschlossen.
Folgende Anregungen, die noch konkretisiert werden wollen, stehen bislang auf der Liste:
- Fachgespräche mit Stellen der Verwaltung, zum Beispiel über die Wohnungssituation
- Erfahrungsberichte aus Fluchtländern
- Referenten zu verschiedenen politischen, asylrechtlichen u.a. Themen
- Vertreter des Landratsamtes informieren und diskutieren mit dem Freundeskreis
- Austausche mit Vertretern von Caritas, Diakonie, Stadt, Volkshochschule, Rechtsanwälten
- Andere Flüchtlingshelfer-Gruppen berichten über ihre Arbeit
- Ehrenamtliche stellen ihr Engagement vor
- Ehrenamtliche recherchieren und berichten zu einem bestimmten Thema
- Vor-Ort-Termine bei Firmen
- Arbeitgeber berichten über ihre Erfahrungen mit Geflüchteten
- Buchvorstellungen
- Vereine, Vertreter von Schulen, Polizei, Jobcenter im Gespräch mit dem Freundeskreis
Konkrete Vorschläge für Themenabende können in den Sitzungen des Freundeskreises unterbreitet werden oder per E-Mail an Heimfried Furrer geschickt werden.
Die nun beschlossenen Themenabende sind im Grunde genommen nichts Neues. Im Herbst 2019 sind zum Beispiel drei Bürgermeisterkandidaten zu Gast in den Sitzungen des Freundeskreises gewesen. Sie haben ihr jeweiliges Programm vorgestellt, die Ehrenamtlichen haben der Kandidatin und den Kandidaten auf den Zahn gefühlt. Im Jahr 2016 haben sich und ihre Arbeit zum Beispiel Vertreter der Lahrer Tafel, der Neuen Arbeit Lahr und der Kommunalen Arbeitsvermittlung vorgestellt. Daran wird nun künftig angeknüpft.
Geflüchtete in den Sprecherrat
Die zweite Neuerung: Dem Sprecherrat sollen in Zukunft auch Flüchtlinge angehören. Das kommt einem alten Wunsch entgegen, der schon wiederholt geäußert wurde. Die Erfahrungen und Kompetenzen (auch sprachlichen) von Geflüchteten sollen verstärkt ihren Leidensgenossen zugute kommen. Das trägt auch der Tatsache Rechnung, dass den Neuankömmlingen eine immer größere Zahl von Flüchtlingen gegenübersteht, die in das Leben in Deutschland integriert sind und unter anderem auch Erfahrungen mit den zuständigen Ämtern und Organisationen haben. Sie können die Wünsche und Bedürfnisse von Geflüchteten besser einschätzen. Und sie haben Kontakte zu Landsleuten. Der Sprecherrat soll in der Sitzung am 5. Oktober neu gewählt werden.
Termine
- In der nächsten Sitzung am Montag, 7. September berichtet Mirav über ihre kurdische Heimatstadt Afrin und die dortigen Verhältnisse.
- Die nächste reguläre Sitzung findet am Montag, 5. Oktober, 19 Uhr, im Nebenraum des Gasthauses zum Zarko in der Lahrer Schillerstraße statt.
- Die Sitzungen des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr sind übrigens öffentlich, neue Interessenten sind immer willkommen. Immer am ersten Montag eines jedes Monats treffen sich die Ehrenamtlichen um 19 Uhr im „Zarko“.
- Alle Sitzungen sowie alle anderen Veranstaltungen werden auf dieser Webseite angekündigt und als Pressemitteilungen an die drei Lokalzeitungen geschickt.
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