Der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr ruft die Öffentlichkeit auf, für die Operation der 14-jährigen Kurdin Alia Geld zu spenden. Bombensplitter haben eines ihrer Augen zerstört, das andere schwer verletzt. Durch einen operativen Eingriff soll die Sehkraft des verletzten Auges gerettet werden. Augenlicht für Alia heißt denn auch die Aktion. Die Kurdin Mirav Sido, eine Sprecherin des Lahrer Freundeskreises, steht in engem Kontakt mit der Familie des Mädchens. Und im Freundeskreis ist in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht worden, dass Geld, das auf den Weg gebracht wird, im Norden Syriens auch wirklich ankommt.
Alia Mustafa Arslan ist kein Einzelfall. Wie unzählige andere kurdische Menschen lebt die Vierzehnjährige als aus ihrer Heimatstadt Afrin Vertriebene in einem Zelt in einem der Flüchtlingslager in Syrien, in ihrem Fall in Shahbaa.
Titelfoto: pixabay.de
Bei der Spendenaktion geht es um das linke Auge von Alia, eine Operation soll es ermöglichen, dass sie auf diesem Auge dauerhaft sehen kann.
Glück im Unglück
Mehr als viele andere hatte sie Glück, denn die Bombardierung durch türkische Streitkräfte überlebte sie mit ihren Eltern und den beiden älteren Schwestern in einem Keller. Aber auch das große Unglück, das über sie hereinbrach, teilt sie mit Tausenden anderer: Bei diesem Bombenangriff im März 2018 starben ihre Großmutter und ein weiteres Mädchen und 18 Menschen wurden verletzt. Zu diesen gehörten auch Alia und ihre beiden Schwestern.
Alle drei erlitten durch die Bombensplitter Verletzungen an den Augen. Alia wurde am schlimmsten getroffen. Ein Auge wurde völlig zerstört, das andere schwer verletzt. Als sie auf der Intensivstation im Krankenhaus von Afrin lag, wurde auch dieses Ziel der Angriffe. Sie überlebte wieder. Die Türken zwangen ihre Familie, ins Flüchtlingslager umzuziehen.
Dort kann ihr der Rote Halbmond Medikamente, vor allem Antiseptika, geben. Die Augenoperation, die dringend nötig wäre, um die Verschlimmerung ihrer Verletzungen und die völlige Erblindung zu verhindern, ist mangels medizinischer Spezialisten vor Ort nicht möglich.
Die medizinischen Untersuchungen ergaben: Zertrümmerung der die Augenhöhle umrandenden Knochen, Knochenverlust, eingedrungene Metallsplitter. Sehvermögen stark reduziert. Dringend notwendig sind drei Operationen, um Alias Sehkraft zu retten; ein Zusammenwirken von Augenarzt, Chirurg und Neurologe ist erforderlich. Geplant ist, diese schwierigen Operationen direkt nacheinander in einem Durchgang auszuführen. Eine in Alias Situation schier hoffnungslose Situation, was die Kosten dieser Eingriffe angeht.
Geld für eine Operation
Alia ist den Mitgliedern des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr von zwei Bildern her bekannt, die die Kurdin Mirav Sido, eine der Sprecherinnen des Freundeskreises, bei ihrem Vortrag über das Leiden in Afrin im Oktober zeigte. Mirav Sido ist es auch, die über ihr Smartphone Kontakt zur Familie hat. Und von Mirav Sido stammt auch die Idee, über einen Spendenaufruf das Geld für eine Operation zusammen zu bekommen.
Durch Mirav Sidos Kontakte war es ihr sogar möglich, einen Arzt in Kurdistan, Irak, zu finden, der die Operation kostenlos durchzuführen bereit gewesen wäre. Die verfeindeten Parteien haben aber die Reise von Afrin nach dem Irak unmöglich gemacht. Es bleibt nun nur noch die Möglichkeit einer Operation in Aleppo oder in Damaskus, beide Syrien. Nach Mirav Sidos Recherchen betragen die Kosten einer solchen Operationen rund 12 000 Euro.
Der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr ruft alle mitfühlenden Menschen auf: Helfen Sie Alia! Spenden Sie Geld, um dem Mädchen die Operation zu ermöglichen und ihr ihren Lebensmut wieder zurückzugeben.
Spendenkonten und weitere Infos
Zwei Spendenkonten des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr gibt es bei der Volksbank, DE 5368 2900 0000 0872 1807, und der Sparkasse DE89 6645 0050 0004 9240 24, Stichwort: Augenlicht für Alia. Sollte der Betrag von 12 000 Euro nicht zusammen kommen, können Spender ihr Geld zurück verlangen oder auf dem Spendenkonto für eine künftige Spendenaktion stehen lassen. Informationen über die Situation der Kurden im Norden Syriens gibt es von Mirav Sido unter dem Titel Die kurdische Kultur in Afrin soll ausgelöscht werden auf dieser Website.
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