Ein System, das Integration verhindert

Und dann das nächste Problem

Jetzt kommt das nächste Problem: Noch lebt unser Mann mit seiner Familie in zwei kleinen Zimmern der Sammelunterkunft und zahlt dafür 160 Euro pro Erwachsenem an den Landkreis. Was aber ist, wenn er demnächst als Anschlussunterbringung einen Wohnsitz in einer der Umlandgemeinden zugewiesen bekommt? Wie lässt sich das mit seinem Arbeitsplatz in Lahr, seinem allgemeinen Berufsschulort in Offenburg und dem zeitweiligen Berufsschulort seiner speziellen Fachrichtung in Bühl vereinbaren, wenn sowohl in Lahr als auch in Friesenheim – wo es Bahnanbindungen gibt – zur Zeit kein Wohnraum für die Anschlussunterbringung zur Verfügung steht?

Da kann die Flüchtlings-Familie nur hoffen auf die Solidarität der Menschen in Lahr. – Foto: Hannelore Louis / pixelio.de

 

Da kann die Familie nur darauf hoffen, dass der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr eine bezahlbare Privatwohnung findet – bei der augenblicklichen Situation auf dem Wohnungsmarkt ist das ein fast aussichtsloses Unterfangen.

Für das andere große Problem hat sich schon eine Lösung gefunden: Für die Zeit seiner Ausbildung haben sich Ehrenamtliche aus dem Freundeskreis gefunden, die ihm kontinuierlich begleitend Hilfe, vor allem im Deutschen, leisten werden.

Falls seine Klage vor dem Verwaltungsgericht keinen Erfolg hat, wird die Familie allerdings nach fünf Jahren abgeschoben.

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