Es ist eine Freunde gewesen, sie zu beobachten: Glückliche Kinder beim AWO-Spielenachmittag im Seelbacher Tretenhof. Flüchtlingskinder, die in beengten Flüchtlingsunterkünften leben, konnten sich austoben, die Erwachsenen konnten neue Bekanntschaften machen.

Endlich ein Raum zum Spielen! Endlich Gelegenheit, in einer größeren Gruppe zusammenzukommen, sich kennenzulernen, entspannt den Kindern beim Toben zuzuschauen!

Was Flüchtlingskinder und ihre Eltern in den Unterkünften schmerzlich vermissen, war auf Einladung der jungen FSJler der Arbeiterwohlfahrt im Tretenhof möglich: 20 Flüchtlinge und etwa ebenso viele Kinder (gefühlt mindestens 50, tatsächlich aber nur 19) hatten viel Spaß beim Spiele-Nachmittag, den die jungen Leute, die ein Freiwilliges Soziales Jahr ableisten, für sie organisiert hatten.

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Titelfoto: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr

Junge Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der AWO ableisten, machen Flüchtlingskindern eine Freunde und den Erwachsenen gefällt das auch.

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Ein Renner war Seilhüpfen

Die Renner waren Seilhüpfen und „Der Fuchs geht um“, aber auch viele andere Aktivitäten waren im Angebot, wie verschiedene Brettspiele und Malecken. Die Eltern unterhielten sich, lernten Leute aus anderen Unterkünften, auch aus Seelbach, kennen, und freuten sich über ihre ausgelassen tobenden Kinder. Für alle gab es Getränke und kulinarische Köstlichkeiten in großen Mengen. Menschen verschiedenster Nationalitäten kamen miteinander ins Gespräch und konnten sich mit wenig Deutsch, aber umso heftigerer Gestik und Mimik, und manchmal auch mit einem oder sogar zwei Dolmetschern ganz gut verständigen.

 

Wie unterhält man sich mit einem Syrer, der Arabisch und nur ein paar Brocken Deutsch spricht? Man findet einen türkischen FSJler, der Kurdisch kann, und einen irakischen Kurden, der das Kurdische ins Arabische übersetzt – und umgekehrt wieder zurück. So ein Gespräch dauert nur etwas länger.

Ein Gewinn für die Gastgeber

Für die jungen Gastgeber, die alle in einer sozialen Einrichtung freiwillige Arbeit leisten, war der Nachmittag sichtlich auch ein Gewinn. Sie spielten mit den Kindern und hatten ihre Freude an den kleinen Persönlichkeiten.

Aber sie hatten auch, in einem anderen Seminarraum, Gelegenheit, auf Englisch sowie mit Hilfe eines Dolmetschers, Fragen an Flüchtlinge zu stellen und dadurch viel über die Eindrücke zu erfahren, die diese von Deutschland und den Deutschen bekommen haben. Und eindrücklich erfuhren sie, wie unterschiedlich die Verhältnisse, zum Beispiel in Afghanistan, von denen in Deutschland sind.

 

Als der Nachmittag, wie im Flug, vorbei war und man zum Aufbruch drängen musste, damit der Bus erreicht wurde, gab es heftigen Protest von den Kindern. Da es jetzt, im eisigen Winter, keine Spielräume für die Kinder in den Flüchtlingsunterkünften gibt, hoffen alle, Kinder und Eltern wie auch die Ehrenamtlichen, dass es bald warm genug wird, dass man sich wenigstens draußen treffen und miteinander spielen kann.

Weitere Informationen zum Tretenhof der Arbeiterwohlfahrt in Seelbach gibt es hier.