Spendenaktion: Alia kann jetzt operiert werden

Der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr hatte zum Spenden aufgerufen, und die Reaktion war überwältigend: Mehr als 120 Menschen spendeten Geld für die Augenoperation des 14-jährigen kurdischen Mädchens Alia. Sie wollten mithelfen, dass das verbleibende Sehvermögen des durch Bombensplitter verletzten Mädchens erhalten bleibt. Die weitaus größte Zahl der Überweisungen betrugen 50 und 100 Euro, und manche Menschen spendeten sogar noch höhere Summen.

„Wir, die Initiatoren vom Freundeskreis Flüchtlinge Lahr, sind überwältigt! Wir danken allen Spenderinnen und Spendern herzlich für ihre Beiträge“, sagen Mirav Sido und Heimfried Furrer. Bis einschließlich Samstag, 16. Januar, sind insgesamt 14.085 Euro auf den beiden Spendenkonten eingegangen.


Titelfoto: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Die angepeilte Spendensumme ist mehr als beisammen. Damit hatte der Freundeskreis nicht gerechnet und möchte einfach danke sagen.


Der Operation steht nichts mehr im Weg

Alias Vater wurde gebeten, möglichst bald einen Termin für die Operation zu vereinbaren. Das Geld für die Kosten der OP und für die Reise und Unterbringung von Vater und Tochter wird dann auf den Weg gebracht. Der Freundeskreis wird die Öffentlichkeit über die – hoffentlich erfolgreiche – Operation informieren.

Der 14-jährigen Alia können die Ärzte nun helfen. – Foto: privat

Die Initiatoren vom Freundeskreis Flüchtlinge haben ein (nicht unangenehmes) Problem: Was soll mit dem Geld geschehen, das den erforderlichen Betrag für die OP und die damit zusammenhängenden Kosten übersteigt? Hierfür werden 12.000 Euro benötigt.

Das ist noch nicht entschieden. „Im Sinne der Spenderinnen und Spender, so glauben wir, ist es wohl, wenn ein weiteres Kind mit schweren Verletzungen und / oder körperlichen Beeinträchtigungen medizinische Hilfe bekommt“, so die Initiatoren.

Da gibt es zum Beispiel noch die siebenjährige Barvin Ali Belo, die ebenfalls in dem kurdischen Flüchtlingslager Al-Shahba bei Afrin lebt. Sie hat einen sogenannten Wasserkopf. Das heißt, die Flüssigkeit in ihrem über die Norm vergrößerten Kopf drückt auf das Gehirn und bewirkt, dass viele Körperfunktionen beeinträchtigt sind; das Kind kann zum Beispiel nicht gehen. Ihre völlig mittellosen Eltern können die Kosten für eine notwendige Operation (Drainage) nicht aufbringen.

Das kurze Video zeigt ein Problem, das die siebenjährige Barvin hat. – Video: privat

Auch andere Notfälle werden in Betracht gezogen. „Auf jeden Fall werden wir aber erst das Ergebnis von Alias OP abwarten“, so Mirav Sido und Heimfried Furrer.

Und ihr Fazit: „Für den Freundeskreis Flüchtlinge ist der Erfolg der Spendenaktion „Augenlicht für Alia“ ein weiterer Beweis für die großartige, ermutigende Mitmenschlichkeit unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger, auf die wir sehr stolz sind.“

Weitere Infos zur Aktion

Einen Bericht über die Situation der Kurden im Norden Syriens gibt es von Mirav Sido unter dem Titel Die kurdische Kultur in Afrin soll ausgelöscht werden auf dieser Website. Einen Bericht über den Auftakt der Spendenaktion gibt es hier: Augenlicht von Alia. Weitere Berichte: Die Hälfte der Spendensumme ist geschafft und Rosel macht die 10.000 Euro voll. Für Fragen zu den Details der Aktion steht Heimfried Furrer telefonisch unter 07821 / 24126 zur Verfügung.