In der Stadt Lahr gibt es zahlreiche Organisationen, die auf die ein oder andere Weise Geflüchtete begleiten, ehrenamtlich oder hauptamtlich. Da liegt es nahe, dass man voneinander weiß, wer sich um was kümmert, um doppelte Anstrengungen zu vermeiden und Synergieeffekte zu nutzen. Auch aus diesem Grund gibt es die regelmäßigen Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft Flüchtlinge, die bei der Stadt angesiedelt ist. Und es ergibt Sinn zusammenzuarbeiten, wenn es Schnittmengen gibt. Man spricht in diesem Fall von einer Vernetzung. In der jüngsten Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Anfang April hat sich gezeigt, dass es bei den Lahrer Organisationen mit der Vernetzung angesichts der Geflüchteten aus der Ukraine noch nicht so weit her ist.

Die Hilfsorganisation Lahr hilft berichtete in der Sitzung davon, dass die gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft Neue Arbeit Lahr überschüssige Kleidung aus den Sachspenden für Lahr hilft übernimmt, um damit geflüchtete Ukrainer einkleiden zu können. Der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr vereinbarte bei dieser Gelegenheit mit Lahr hilft eine Kooperation in Sachen Mobilität für die Flüchtlinge aus der Ukraine. Konkret geht es um die Beschaffung von gebrauchten Fahrrädern. Der Freundeskreis rief die Öffentlichkeit auch dazu auf, die Infoveranstaltung von Lahr hilft am 24. April 2022 in der Breisgaustraße 37 zu besuchen.

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Titelfoto: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr

Wegen des schlechten Wetters ist die Lagerhalle von Lahr hilft kurzfristig in einen Veranstaltungsraum verwandelt worden.

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Bei einer gemeinsamen Sitzung von Freundeskreis Flüchtlinge Lahr, Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und den Lahrer Grünen hatten sich die Teilnehmer einstimmig dafür ausgesprochen, diesen Schritt der Vernetzung zu gehen statt eine Gegendemonstration gegen den russlanddeutschen Autokorso auf die Beine zu stellen – ein Signal, das sowohl in der Presse als auch bei der Info-Veranstaltung von Lahr hilft positiv aufgenommen wurde. Dem Aufruf waren dann auch einige Ehrenamtliche vom Freundeskreis gefolgt.

In der Lagerhalle von Lahr hilft ließen sich die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung von Pirmin Styrnol und Nicolai Hoch, den Gründern der Hilfsorganisation, darüber informieren, wie in kurzer Zeit aus kleinen Anfängen eine inzwischen sehr effektive Truppe geworden ist, die schier Unglaubliches leistet. Seit Beginn des Überfalls Russlands auf die Ukraine sind gut 100 Tonnen an Hilfsgütern an die polnisch-ukrainische Grenze transportiert worden. Der Bedarf an Gütern, der zu Beginn breit gestreut war, wird nun immer spezifischer. Was genau an Hilfsleistungen noch benötigt wird, kann man jeweils aktuell auf der Website der Hilfsorganisation nachlesen.

Mit den Hilfstransportern sind inzwischen auch mehr als 80 Ukrainer auf dem Rückweg mit nach Lahr gebracht worden, um die sich die Ehrenamtlichen von Lahr hilft auch kümmern. Sie bieten ihnen Deutschkurse an, machen Betreuungsangebote sowie den Flüchtlingen und den Gastgebern, die sie aufgenommen haben, Beratungsangebote.

Beim Thema Mobilität für die Ukrainer kommt nun wieder das Thema Vernetzung ins Spiel. Freundeskreis Flüchtlinge Lahr und Lahr hilft wollen die Kriegsflüchtlinge gemeinsam mit gebrauchten Fahrrädern versorgen. Der Freundeskreis hat darin bereits Erfahrung. In der ersten Jahreshälfte 2016 haben die Ehrenamtlichen vor allem die Flüchtlinge in den Übergangswohnheimen in der Geroldsecker Vorstadt mit einem fahrbaren Untersatz versorgt. Damals waren Lagermöglichkeiten vorhanden und ein „Fahrrad-Doktor“ kümmerte sich um die Reparatur von Rädern. Das soll sich in diesem Jahr wiederholen.

Die Öffentlichkeit soll deshalb von Freundeskreis und Lahr hilft gemeinsam dazu aufrufen werden, gebrauchte Fahrräder in möglichst gutem Zustand zu spenden. Bei Lahr hilft gibt es einen Mitstreiter, Elektriker von Beruf, der bei Bedarf gerne Fahrräder wieder instand setzt. Die gängigsten Ersatzteile sind für diesen Zweck bereits gespendet worden. Was jetzt allerdings noch benötigt wird, ist ein größerer Lagerraum, der sich auch als Werkstatt eignet.

• Hinweise auf eine Lagermöglichkeit für Fahrräder nimmt Klaus Schweizer, E-Mail schweizerkls@gmail.com entgegen
• Weitere Informationen über Lahr hilft finden sich unter www.lahr-hilft.org