Ein besonderer Gottesdienst

In der Lahrer Stiftskirche ist ein besonderer Gottesdienst für Geflüchtete und Ehrenamtliche gefeiert worden. Vorbereitet worden war dieser sogenannte Stärkungsgottesdienst von einem Team aus Ehrenamtlichen und Geflüchteten aus Syrien, Pakistan, Iran und der Bezirksbeauftragten für Flucht und Migration der Evangelischen Erwachsenenbildung Ortenau, Katharina Lindner.

Die Besucherinnen und Besucher wurden dazu angeregt, sich selbst mit der Frage nach ihrer persönlichen Kraftquelle auseinanderzusetzen. Woher nehmen wir unsere Kraft und was ist unsere Hoffnung, die uns durch dieses Leben gehen lässt? Das war die Frage, die den Besuchern des Gottesdienstes gestellt wurde.


Titelfoto: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Kraft tanken muss nicht nur der Körper immer wieder, sondern auch die Seele; das war das Ziel des Stärkungsgottesdienstes.


Persönliche Beziehung zwischen Menschen

Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Nicht immer sind diese Ehrenämter so leicht und fröhlich, wie sie auf den ersten Blick scheinen, heißt es in der Pressemitteilung der Evangelischen Erwachsenenbildung. Besonders, wenn es um eine intensive persönliche Beziehung zwischen Menschen geht.

Da die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe emotional besonders belastet sind, müssen sie gut auf sich und ihre eigenen Kräfte aufpassen. Sehr viele haben sich gerade in den vergangenen zwei Jahren weit über ihre Grenzen hinaus engagiert. Sie haben die Menschen beim Ankommen begleitet. Sind sind Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die großen und kleinen Nöte geworden. Aus der Rolle des Helfenden sind nun oft auch Freundschaften geworden, so die Evangelische Erwachsenenbildung.

Stärkungsgottesdienst in der Lahrer Stiftskirche – Foto: Rama Abu Karam

 

Schöne Begegnungen und Erfolgsmeldungen

Deshalb ist es für manche Ehrenamtliche nur schwer auszuhalten, dass beispielsweise viele ihrer afrikanischen Freunde noch immer in den Containern auf dem Lahrer Flugplatz leben oder ihnen die Arbeitserlaubnis von heute auf morgen entzogen wird, obwohl sie bereits gut und fleißig gearbeitet haben und die Lahrer Betriebe sie liebend gerne als Arbeitskräfte behalten würden.

Schnell stößt man da mit rationalen Argumenten an die Grenzen der behördlichen Logik, so die Evangelische Erwachsenenbildung. Umso wichtiger sei es, immer wieder inne zu halten, sich an den vielen schönen Begegnungen und Erfolgsmeldungen zu erfreuen, die es natürlich auch gibt.

Stärkungsgottesdienst in der Lahrer Stiftskirche – Foto: Rama Abu Karam

 

Der gemeinsame Weg geht weiter

„Die Geflüchteten selbst haben auch viel Kraft und Energie für den Weg und das Ankommen hier bei uns aufgebraucht. Und der gemeinsame Weg ist ja nun nicht zu Ende. Er geht weiter. Mit neuen, anderen Herausforderungen, mit der anhaltenden Sorge um die Verwandten und Freunde, die noch immer in den Heimatländern sind“, heißt es weiter.

Dabei gehe auch um das Bangen darum, ob nun endlich der Ehemann oder die eigenen Kinder nach Deutschland nachziehen dürfen. Oder ob sie das Pech haben, der oder die 1000. zu sein und die Grenze des Familiennachzugs damit bereits erreicht ist.Da sei es wichtig, sich immer wieder der eigenen Kraftquellen bewusst zu werden, betont die Evangelische Erwachsenenbildung. Und deshalb hat sie diesen Stärkungsgottesdienst für Geflüchtete und Ehrenamtliche organisiert.

Weitere Informationen gibt es auf der Website der Evangelischen Erwachsenenbildung Ortenau oder beim Freundeskreis Flüchtlinge Lahr.