Archiv der Kategorie: Mitteilung des Freundeskreises

„Wir brauchen eine Ombudsperson für Geflüchtete“

Man liest solche Geschichten immer wieder in der Zeitung: Geflüchtete, die sich gut in Deutschland integriert haben, die die Sprache fließend sprechen, eine Arbeit haben und brav ihre Steuern bezahlen, die Freunde gefunden haben und sich in Deutschland zu Hause fühlen, bekommen aus heiterem Himmel den Abschiebungsbescheid. Bei Flüchtlingshelfern löst das in der Regel eine maßlose Wut aus. Ihre engagierte Arbeit war für die Katz. Geflüchtete, die glaubten, in Deutschland gut aufgehoben zu sein und sich in dieses Land einbringen zu können, sind verzweifelt, wenn sie daran denken, was ihnen in ihrem Heimatland droht.

Das Schlimme daran: Es ist nicht immer Behördenwillkür, die zu einer solchen befremdlichen Situation führt. Oft geben das die Gesetze und Verordnungen her – bar jeglicher Vernunft. Der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr setzt sich deshalb dafür ein, dass bei Geflüchteten, die sich gut in die Gesellschaft integriert haben, nicht nur die realitätsferne Rechtslage zum Tragen kommt, sondern der gesunde Menschenverstand. Seine Meinung: Es bedarf einer Ombudsperson, die darüber verfügt. Der Freundeskreis hat deshalb Bundestagskandidatinnen und -kandidaten angeschrieben, um sein Anliegen zu erläutern und um darum zu bitten, sich für eine solche Ombudsperson einzusetzen. Hier das Schreiben im Wortlaut:


Titelfoto: Tim Reckmann / pixelio.de

Wunsch des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr: Dass seine Idee mit der Ombudsperson aufgegriffen und für gut befunden wird.


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Reales Treffen nach neun Monaten Zwangspause

Sitzung des Plenums am ersten Montag im August 2021: Vieles ist anders als bei den monatlichen Sitzungen in den Monaten zuvor. Das Treffen der Ehrenamtlichen des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr findet nicht wie gewohnt im Gasthaus zum Zarko in der Schillerstraße statt, sondern im Gastraum des Interkulturellen Gartens im Kleingartenpark auf dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände – mit Blick auf die Moschee. Und es gibt diesmal keine Tagesordnung.

Der entscheidende Unterschied ist allerdings dieser: Nach zehn Monaten treffen sich die Flüchtlingshelferinnen und -helfer wieder einmal von Angesicht zu Angesicht, ganz real. Wegen der Corona-Pandemie ist das lange Zeit nicht möglich gewesen. Treffen des Sprecherteams und des Plenums hatten in dieser Zeit ersatzweise digital stattgefunden. Diese Form der Begegnung im Internet hatte wohl nicht allen Helfern behagt. Die Beteiligung daran war nicht sonderlich gut.


Titelfoto: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr

Treffen im Gastraum des Interkulturellen Gartens: Immer schön mit Maske und Abstand.


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Die Menschlichkeit soll grenzenlos sein

Überladene Schlauchboote, von der Küstenwache gestoppte Flüchtlinge oder an Strände gespülte Leichen sind die erschreckenden Folgen der Flüchtlingskrise. „Ich war immer wieder erschüttert von den Bildern“, sagt der Kirchenmusiker Martin Groß. Er sei mehrfach in Afrika gewesen, habe selber eine Landung von Bootsflüchtlingen erlebt. Er habe immer wieder überlegt, wie er helfen könne. Seine Antwort: „Öffentlich machen, was an schrecklichen Dingen passiert.“

Als stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum hat Groß zusammen mit der evangelischen Kirche und der Seenotrettungsorganisation »United for Rescue« (Gemeinsam Retten, »U4R«) eine Aktion unter dem Motto „Grenzenlose Menschlichkeit – man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt“ ins Leben gerufen. Auftakt war am Samstag, 10. Juli, in der evangelischen Stadtkirche in Offenburg gewesen. Redner waren unter anderem Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der evangelischen Kirche in Deutschland. Mit dabei war auch Mirav Sido, Sprecherin des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr. Sie berichtete über ihre gefährliche Flucht aus Syrien:


Titelfoto: Fabian Melber / Sea-Watch.org

Der evangelischen Kirche geht es mit ihrer Aktion in Offenburg und Kehl auch um Spendengelder für die Seenotrettung im Mittelmeer.


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Wohnungen sollen nicht leer stehen bleiben

In seiner Sitzung vom 28. Juni 2021 hat der Lahrer Gemeinderat einen Zwischenbericht zum Projekt Wohnungsakquise in der Stadt zur Kenntnis genommen. Nach dem bisherigen Stand haben sich insgesamt 39 Eigentümer bei der Stadtverwaltung gemeldet, die sich für das Projekt interessieren. Dabei kam es zu zwölf Wohnungsbesichtigungen. So heißt es in der Verwaltungsvorlage des Stadtplanungsamts. In der Sitzung selbst wurde bekannt, dass es zu zwei Vertragsabschlüssen gekommen ist.

Bei fünf weiteren Anfragen steht ein Vertragsabschluss in Aussicht, heißt es weiter. In diesen Fällen müssen die Wohnungen erst noch renoviert werden. Bei den anderen Objekten haben die Eigentümer noch um Bedenkzeit gebeten. Oder es sind größere Renovierungsarbeiten notwendig, sodass sich eine Vermietung noch hinzieht. In einem weiteren Fall hat sich der Eigentümer für den Verkauf der Wohnung entschieden.


Titelfoto: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr

So mancher Vermieter lässt seine Wohnung lieber leer stehen, als eine Miete zu kassieren. Das soll sich in Lahr ändern.


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Brückenschlag: Geflüchtete nicht sich selbst überlassen

Zielgruppe des neuen Projekts des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr unter dem Titel Brückenschlag sind die Geflüchteten in der Rainer-Haungs-Straße auf dem Lahrer Flugplatz. Sie leben dort in der Anschlussunterbringung der Stadt Lahr – in Containern. Bei dem Projekt geht es darum, die rund 80 Männer nicht sich selbst zu überlassen und ihnen Bildungsangebote zu machen. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 5000 Euro.

Die Summe kann der Freundeskreis nicht alleine stemmen, deshalb bewirbt er sich damit bei der Initiative Stadtgulden der Stadt Lahr. Die Entscheidung, ob das Projekt Brückenschlag dabei Berücksichtigung findet, fällt erst im Oktober dieses Jahres. Bis dahin wollen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Freundeskreises kräftig die Werbetrommel rühren.


Foto: pixabay.de

Der Weg führt für die Geflüchteten auf dem Lahrer Flugplatz ins Ungewisse – trotz des Brückenschlags.


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