Telefonisch erreichte den Freundeskreis Flüchtlinge Lahr die Aufforderung einer unbekannten Frau: „Bitte, richtet ein Spendenkonto für die Ukraine ein! Der Freundeskreis Flüchtlinge ist d i e geeignete Organisation, das zu tun.“ Ist er nicht, fanden wir. Der Freundeskreis ist kein Verein und kann keine steuerlich relevanten Spendenbescheinigungen ausstellen. Und selbst, wenn wir trotzdem nach einem öffentlichen Aufruf viel Geld gespendet bekämen: Was würden wir mit dem Geld anfangen?
Noch ist für uns nicht absehbar, wo konkreter Hilfebedarf im Raum Lahr besteht. Für Erst-Unterbringung und Versorgung künftig ankommender Geflüchteter ist der Kreis und sind die Gemeinden zuständig, die die Ressourcen haben und dabei sind, sich auf neue Geflüchtete aus der Ukraine einzustellen. Der Ortenaukreis hat mit der für Flüchtlingsfragen zuständigen Integrationsbeauftragten Ursula Moster auch schon die Person benannt und ihre Kontaktdaten veröffentlicht, die für die Koordination aller Hilfsmaßnahmen und für alle Informationen zuständig ist. Und zudem: Spendenkonten gibt es inzwischen viele, vor allem von den großen karitativen Organisationen sowie von überregionalen Bündnissen.
Titelfoto: pixabay.de
Die Herzen vieler Menschen schlagen in diesen Tagen für die Ukraine und ihre Menschen.
„Ja, wir wollen aber doch jetzt sofort helfen,“ sagen einige unserer Ehrenamtlichen, die die erschütternden Bilder von den Folgen des Krieges nicht zur Ruhe kommen lassen. Zwei unserer Mitstreiteinnen und Mitstreiter erwogen sogar, mit ihren Kleinbussen Medikamente und andere Hilfsgüter an die Grenze zur Ukraine zu fahren und Geflüchtete auf dem Rückweg mitzunehmen.
Aber: Es gibt bereits Hilfstransporte in unserer Region, so die Initiative von Pirmin Styrnol oder die Offenburger Initiative der Edeka. Da kann man sich mit Geld- und Sachspenden anschließen. Und das ist besser, als wenn Hunderte von Privat-Pkw sich auf den Weg Richtung ukrainischer Grenze machen.
Also gar nichts tun? Doch, natürlich!
Freundeskreis Flüchtlinge Lahr
Also gar nichts tun? Doch, natürlich! Einzelne, die die Möglichkeit haben, können Wohnraum anbieten, können Geld spenden, an Demonstrationen teilnehmen, Briefe an russische Stellen schreiben – oder andere im Netz erwähnte kreative Aktionen vornehmen, die die russische Regierung stören. Auch Leserbriefe können nützlich sein.
Für die meisten von uns, und für den Freundeskreis als Ganzes, ist dann die Zeit zum Engagement gekommen, wenn, wie seit 2015 schon, konkreter Bedarf an Hilfen ideeller und materieller Art bei Geflüchteten aus der Ukraine direkt vor Ort besteht. Auf diesem Gebiet haben wir Erfahrungen sammeln können, und darin liegt unsere Stärke.
Weitere Informationen: Über alles, was in der Ortenau mit Flüchtlingen aus der Ukraine zu tun hat und mit Hilfsaktionen für die Menschen, die im Heimatland für Demokratie und Freiheit kämpfen, informiert die Seite Ukrainische Flüchtlinge.