Heimfried Furrer, einer aus dem Sprecherteam des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr, ist begeistert vom Café international. Und er muss es wissen. Schließlich ist er ein großer Verfechter dieser Einrichtung, die seit 2015 eine Begegnung von Migranten und Einheimischen ermöglicht. Und seitdem das Café am 1. April 2022 am neuen Standort im interkulturellen Garten wiedereröffnet worden ist, ist er nach Beobachtungen des Thekenteams ein regelmäßiger Gast, der den wöchentlichen internationalen Treffpunkt jeweils hautnah miterlebt und genießt.

Diese Begeisterung für das Café hat Heimfried Furrer dazu bewogen, gewissermaßen ein Plädoyer für diese Einrichtung zu schreiben, um noch mehr Menschen dazu anzuregen, am Freitagnachmittag in den internationalen Garten zu kommen. Damit aber nicht genug. Denn Heimfried Furrer hat schließlich auch noch eine lyrische Ader. Die hat ihn dazu bewogen, auch noch ein Lied über das Café zu schreiben. Und wen wundert es? Herbie Wickertsheim, Leiter der Flüchtlingsband The Worlderers, hat es vertont. Hier sind Heimfried Furrers Texte:

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Titelfoto: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr

Das Thekenteam – vier von insgesamt 13 Frauen und Männern – rüstet sich für den neuen Öffnungstag (von links): Christiane Schwab, Tahere Hossaini, Kathrin Pilz und Brigitte Ordowski.

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Die Deutschen sind in der Minderheit

„Wo treffen sich regelmäßig Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche aus den verschiedensten Nationen zum geselligen Miteinander? Wo findet man interessante und aufgeschlossene Menschen der unterschiedlichsten Berufe aus Syrien, Sudan, Moldawien, Nigeria, Palästina, Eritrea, Frankreich, Ukraine, Irak, Afghanistan, Kasachstan, Kirgistan, Georgien und der Türkei, die das Gespräch suchen, nicht nur mit den Deutschen, die dort in der Minderheit sind, sondern auch untereinander?

Wer neugierig ist und einen solchen Ort sucht, wer nette Menschen treffen und sich mit ihnen austauschen will, für den ist das Café international des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr der ideale Treff. Bei Kaffee und Kuchen, Tee und anderen nicht alkoholischen Getränken sitzt man hier jeden Freitagnachmittag gemütlich beisammen, erfährt etwas über andere Kulturen, vergleicht, diskutiert über Ernstes und hat Spaß, zum Beispiel beim Vergleich von Sprichwörtern der verschiedenen Sprachen. Man entdeckt Gemeinsamkeiten – zum Beispiel im Humor, in den Religionen – und staunt über bislang Unbekanntes, Neues.

Neue Pläne werden geschmiedet

Man bringt Freunde mit, erzählt über sich und lässt sich bei Problemen beraten, hört zu, was andere Interessantes zu berichten haben, und entwickelt Verständnis für die Schwierigkeiten der Integration. Hier werden Ideen entwickelt und Pläne geschmiedet. Man sucht Hilfe, oder einfach nur sympathische Gesprächspartner. Der Zugewinn an sprachlicher Kompetenz im Deutschen ist nicht Hauptzweck, aber ein nützlicher Nebeneffekt.

Im Café international findet man Mitarbeiter bei neuen Projekten – so für die Fahrrad-Initiative, bei der die inzwischen 100 gesammelten Räder repariert und für einen kleinen Beitrag an Geflüchtete abgegeben werden. Die beteiligten Mechaniker sind selbst Geflüchtete aus der Türkei.

Mal mit, mal ohne Programm

Musikalische Programmpunkte wechseln mit thematisch offenen Gesprächsrunden. Wer Spiele mag, hat inzwischen mit Boule, Schach, Backgammon und anderen Brettspielen viele Möglichkeiten und dabei auch Gelegenheit, sich mit den Jüngeren zu messen. Auch für die Kinder, die immer wieder mitgebracht werden, finden sich genügend Spielsachen. Geplant sind auch ein Schachturnier, ein Pub-Quiz und Einladungen an interessante Persönlichkeiten als Gesprächspartner. Für Anregungen und Ideen darüber hinaus ist man offen.

Das Organisatons- und Theken-Team ist ebenfalls international. Jede/r Mitarbeiter/in ist willkommen, ebenso wie Kuchenspenden und – für die Besucher, die nicht Flüchtlinge sind – Geldspenden für den Verzehr.

Lust bekommen? Vorbeikommen!“

Jeden Freitag, 15.30 Uhr, im interkulturellen Garten, Römerstraße 1

Das Lied zum Café

Jetzt gibt es auch ein Lied zum Café international des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr. Getextet hat es Heimfried Furrer, einer der Sprecher des Freundeskreises. Er ist regelmäßiger Gast im Café im interkulturellen Garten. Als Melodie bediente er sich des populären amerikanischen Kinder- und Volkslieds The Garden song – Inch by inch, row by row. Das Lied wurde im Jahr 1975 von David Mallett geschrieben und von zahlreichen Sängerinnen und Sängern aufgenommen. Die Version von John Denver schaffte es sogar bis in die Charts.

Von dem Text Furrers und der Melodie war auch Herbie Wickertsheim sehr angetan. Er ist Musiker und leitet die Flüchtlingsband The Worlderers. Er griff gleich zur Gitarre und vertonte Furrers Zeilen:

Der Text zum Lied

1. Freitags meine erste Wahl: das Café International. Hier trifft man in großer Zahl nette Leute zum Gespräch. Ganz egal, aus welchem Land, hier machst du dich schnell bekannt; die Menschen aus nem andern Land reichen dir hier ihre Hand.

2. Hier bekommst du guten Rat, weil mancher die Erfahrung hat. Der Alltag lässt dich hier in Ruh, und man hört dir gerne zu. Selahaddin macht dir Tee, und ein reichliches Buffet haben Freunde mitgebracht, und Musik wird auch gemacht.

3. Von Nigeria bis zum Iran man hier Menschen treffen kann, hört und spricht nur Deutsch dabei und wird langsam fehlerfrei. Du hörst viel, was interessant, amüsant und relevant, vergisst vielleicht für kurze Zeit deine Trauer und dein Leid.

4. Hadice, Tahrir und Anna, Afghanen, Türken und Ukrainer, aus Deutschland und aus Afrika triffst du Menschen im Café. Flüchtige aus Kurdistan, aus der Türkei und dem Iran, Moldawien und aus Kirgistan spielen Schach gegen Andrij.

Die Version von Herbie Wickertsheim

Die Links

• Weitere Informationen zum Café international gibt es hier.
• Fotoalben zum Café international gibt es hier.
• Zum Café gibt es auch ein Papier mit Zahlen und Fakten.