Corona bremst das Café international aus

„Seit Jahren ist das internationale Café eine der wichtigsten Veranstaltungen für Flüchtlinge in Lahr“, hat Heimfried Furrer, einer der Sprecher des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr einmal gesagt. Und weiter: „Café international, das ist die Anlaufstelle für neu Angekommene, gesellschaftlicher Treffpunkt, Ort der Begegnung zwischen Flüchtlingen und Ehrenamtlichen, es ist darüber hinaus auch der Ort, wo Erfahrungen ausgetauscht werden, wo man Rat und Tipps bekommt, wo Adressen vermittelt werden.“

Die Corona-Pandemie hat dieses wichtige Projekt ausgebremst, wie so vieles. Im Sommer, als die Inzidenz niedrig war, wurde vermehrt der Wunsch geäußert, das Café wiederzubeleben. Eine Arbeitsgruppe erstellte für dieses Vorhaben ein Konzept, das einen neuen Standort vorsah für die Begegnung. Dazu sollte es jeweils einen kleinen Programmpunkt geben. Das Getränke- und Speiseangebot sollte niederschwellig sein. Alles war geregelt für den Neustart. Dann aber, als es schließlich losgehen konnte, lag die Inzidenz so hoch wie noch nie während der Pandemie. Wann das Café nun öffnen kann, ist derzeit unklar.


Titelfoto: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr

Das Blockhaus im interkulturellen Garten soll die neue Heimstatt für das Café international des Freundeskreises werden.


Neuer Standort, neues Konzept

Das neue Konzept für das Café international sieht als Standort das Blockhaus im interkulturellen Garten vor. Dort sollen sich jeden Freitag um 15.30 Uhr Geflüchtete und Einheimische treffen können. Das Haus ist mit allem ausgestattet, was man für den Betrieb eines Cafés benötigt. Das Getränke- und Speisenangebot soll ein bescheidenes sein. Neben verschiedenen Knabbereien soll es Kaffee und Tee, aber auch stilles Wasser und O-Saft geben. Ein selbst gebackener Kuchen ist natürlich zu jeder Zeit willkommen.

Bei den Treffen soll es auch jeweils einen Programmpunkt geben. Das kann Musik sein, aber auch ein Vortrag zu einem Thema, das Geflüchtete interessiert. Malen, Basteln oder der Austausch von Rezepten kommen ebenfalls in Frage. Gegebenenfalls soll es auch eine Kinderbetreuung geben.

Das Plakat

Werbung in den Unterkünften

Werbung für das Café international wird in den Unterkünften gemacht. Die Sozialarbeiterinnen und -arbeiter verteilen Flyer an die Geflüchteten – in den Sprachen Deutsch, Englisch, Arabisch, Türkisch, Kurdisch und Farsi. Auf den Plakaten, die dort aufgehängt werden, befindet sich ein QR-Code. Wenn er mit dem Smartphone abgescannt wird, landet man auf der Website des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr. Dort gibt es die detaillierten Informationen, ebenfalls in den sechs Sprachen.

Zur Vorgeschichte: Initiatorin, Organisatorin und Seele dieses Treffpunkts war – zunächst in der Übergangsunterkunft in der Willy-Brandt-Straße – lange Zeit Sana Ahmad Hussein Alyaaqubi, selbst vor Jahren aus dem Irak geflüchtet. Seit sie mit ihrer Familie aus der Offenburger Flüchtlingsunterkunft in eine eigene Wohnung in Lahr gezogen ist, wurde sie so etwas wie der gute Geist der Flüchtlingsarbeit in Lahr – und des Cafés international.

Der Flyer auf Deutsch

Im September 2017 hat es beim Café dann ein paar Veränderungen gegeben. Es fand nun einmal im Monat im Begegnungshaus auf dem Urteilsplatz statt. Und es wurde gemeinsam organisiert von der Evangelischen Erwachsenenbildung Ortenau, dem Freundeskreis Flüchtlinge Lahr mit Silvia Boniface-Anyanwo und der Ansprechstelle der Stadt für Flüchtlingsfragen. Sana Alyaaqubi hatte das Café aus zeitlichen Gründen nicht mehr weiterführen können. Mit der Corona-Pandemie konnte das Café international dann gar nicht mehr betrieben werden. Der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr hat sich schließlich entschieden, den Betrieb des Treffpunkts alleine zu übernehmen. Nun hat Corona wieder dazwischen gefunkt.

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