Demonstration in Lahr für Toleranz, Respekt und für Vielfalt

Am Samstag, 3. Februar, 11 Uhr, findet auf dem Rathausplatz eine Demonstration für Toleranz, Respekt und Vielfalt statt. Die Fraktionen im Lahrer Gemeinderat außer der CDU sowie Oberbürgermeister Markus Ibert rufen alle Menschen dazu auf, gemeinsam ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr ruft seine ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sowie Geflüchtete und Migranten dazu auf, an der Demo teilzunehmen.

Zum Hintergrund: Ein Netzwerk aus hochrangigen AfD-Politikern, Unternehmern, „neuen Rechten“ und völkischen Nazis hatte sich im November in Potsdam getroffen, um über die Deportation von Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte (mit oder ohne deutschen Pass) aus Deutschland zu beratschlagen. Sie warben um Spenden für dieses Vorhaben und diskutierten ohne jede Scham, wie man die Pläne in die Tat umsetzen könne.


Titelfoto: Doris Matern

Demonstration in Offenburg: Dort beteiligten sich 5000 Menschen. Wie viele werden es wohl in Lahr sein?


„Das ist nichts weniger als ein geplanter Angriff von Rechtsaußen auf unsere Demokratie und Verfassung sowie die Vorbereitung einer völkischen, rassistischen Politik in unserem Land“, schreiben die Stadträte Roland Hirsch (SPD) und Sven Täubert (Grüne) in ihrem Aufruf. Und weiter: „Beflügelt von hohen Umfragewerten zeigt die AfD immer unverhohlener ihr menschenfeindliches, rassistisches Gesicht – und erfährt dabei Unterstützung von finanzstarken Personen im Hintergrund. Diese Entwicklung ist nicht nur brandgefährlich, sie legt die Axt direkt an das demokratische Fundament der Bundesrepublik.“

Angesichts dieser Gefährdung unserer auf Toleranz, Respekt und Vielfalt gründenden Demokratie sei es an der Zeit, dass alle Bürgerinnen und Bürger, die diese Demokratie als unverzichtbare Grundlage unseres Zusammenlebens verteidigen wollen, ihre Stimme erheben. Menschenrechte seien unteilbar.

Musikalisch umrahmt wird die Demo von der Lahrer Flüchtlings-Band The Worlderers. Fünf Redner stehen auf der Liste. Den Auftakt nach der Begrüßung durch Moderator Heinz Siebold macht Oberbürgermeister Markus Ibert. Es folgen Jugendgemeinderat Hadi Sayed-Ahmad, Brigitta Schrempp, Vizepräsidentin der IHK Südlicher Oberrhein und Vorstandsmitglied bei Nectanet, Sana Alyaaqubi vom interkulturellen Beirat und die Russlanddeutsche Hilda Beck vom Verein „Bürger Aktiv Lahr“.

In Offenburg hatten sich am Wochenende zuvor 5000 Menschen an der dortigen Demonstration beteiligt, in Freiburg waren es an zwei Tagen insgesamt 30 000 Menschen gewesen. In Lahr distanziert sich die CDU-Fraktion im Gemeinderat von der Demonstration. Drei der insgesamt fünf Mitglieder nehmen nicht daran teil, zwei wollen aber zur Demo gehen. Die Junge Union Lahr-Friesenheim und die Friesenheimer CDU hingegen rufen dazu auf, sich an der Demonstration zu beteiligen.